Nachhaltig und im Trend: Slow Fashion
Slow Fashion: nachhaltige Mode durch hochwertige Qualität
Fast Fashion - der hohe Konsum billiger Kleidung in schlechter Qualität - muss nicht sein. Was geben sie uns wirklich, die trendy Klamotten aus unfairer Produktion? Möchten wir tatsächlich Mode, die unter menschenverachtenden Bedingungen hergestellt wurde? Mode aus Kunstfasern und mit Chemikalien behandelt?
Modisch und schön können wir uns auch ohne Fast Fashion kleiden. Und das mit gutem Gewissen gegenüber Fairness und Umwelt.
5 Tipps für nachhaltigen Umgang mit Mode*
- Auf hohen Konsum von billigen Klamotten verzichten
- Auf qualitativ hochwertige Kleidung setzen
- Auf Materialmix möglichst verzichten
- Waschmaschine voll beladen, damit Kleidung weniger stark geschleudert wird
- Flusensieb der Waschmaschine regelmäßig reinigen, die Flusen im Restmüll entsorgen
Der einfachste Weg zur Nachhaltigkeit ist, auf qualitativ hochwertige Kleidung zu setzen.
Slow Fashion - hohe Qualität und auf Dauer nicht teurer
Um auch bei deiner Mode für Nachhaltigkeit zu sorgen, musst du nicht all deine Klamotten austauschen. Das produziert noch mehr Altkleider oder Abfall. Achte beim nächsten Shoppingbummel einfach darauf, ein neues Teil in guter Qualität und haltbaren Stoffen zu kaufen. Das ist nur auf den ersten Blick teurer, gewinnt aber durch eine viel längere Lebensdauer. Würdest du stattdessen ein Fast-Fashion-Teil erstehen, müsstest du in der gleichen Zeit mehrere Teile erstehen, da diese schneller verschleißen. Was unterm Strich genauso teuer oder teurer wäre als ein einziges Slow-Fashion-Teil.
Mode lässt die Müllberge wachsen
Altkleider können zum Teil gar nicht so wiederverwertet bzw. weitergegeben werden, wie wir uns das oft gern vorstellen. Und landen früher oder später auf jeden Fall im Abfall. Oft auf einer Müllhalde im Ausland. Der globale Müllberg wächst und wächst. Je weniger Abfall wir produzieren, desto besser!
Mikroplastik ist überall - auch in Kleidung!
Wusstest du, dass auch in Mode oft Mikroplastik steckt? Weltweit gehört Kleidung zu den
Top 10 der Mikroplastikemittenten.* Gelangen die Stoffe in Umwelt, gefährdet das in ihnen enthaltene Mikroplastik die in der Erde, in Seen, Flüssen und Meeren lebenden Mikroorganismen und Tiere. Wir bekommen das Mikroplastik über die Nahrungskette wieder in unseren eigenen Körper zurück und schädigen letztlich auch wieder uns selbst.
Steckt Mikroplastik nur in Kunstfasern?
Leider nicht. Auch Mischgewebe sind ein Problem. Baumwolle wird beispielsweise für mehr Elastizität oft mit Polyester gemischt.*
Wie Mikroplastik aus unserer Kleidung in die Umwelt gelangt
Ein mit Kunstfasern produziertes Kleidungsstück wird in Kunststoffverpackung verschickt, die Verpackung landet im Müll. In den ersten beiden Waschgängen lösen sich die meisten Plastikfasern und fließen mit dem Abwasser in die Umwelt. Auch beim Trocknen wird Plastik freigesetzt. Und auch, wenn wir die Kleidung tragen. Von der Entsorgung der Kleidung und der Verpackung ganz zu schweigen, besonders wenn diese auf Müllhalden im Ausland enden.*
Das Problem betrifft also die gesamte textile Lieferkette, von Produktion und Verpackung über Händler, Waschmaschine und Waschmittel bis zur Aufbereitung und Entsorgung und schließlich den Verbrauchern. Wir alle können etwas tun!
Die Lightgreen-Philosophie
Während meiner Karriere in der Mode- und Textilindustrie habe ich erlebt, wie Fast Fashion produziert wird. Es wurde mir früh klar dass das nicht die richtige Richtung sein kann - weder für mich persönlich noch für unsere Umwelt. Slow Fashion sehe ich als eine Grundvoraussetzung für eine bessere Zukunft - und als meine Berufung. Ich setze in meiner Kollektion auf faire Herstellung und wo immer es geht auf Naturmaterialien. Ich arbeite konstant daran, noch mehr Nachhaltigkeit zu erreichen.
*Quelle: WWF Magazin 04.21